Flucht in die Sucht
Neurologie und Psyche Viele Menschen leiden unter Süchten. Diese müssen sich jedoch nicht zwingend nur auf Substanzen beschränken. Auch bestimmte Verhaltensweisen können zur Sucht werden. Hier ein paar Tipps, wie man sie erkennen und mit ihnen umgehen kann.
1. Kaufsucht. Sie drückt sich in einem zwanghaften Verhalten Betroffener aus, Güter aber auch Dienstleistungen zu erstehen. Wenn nicht mehr das Produkt, sondern das Kauferleben selbst im Zentrum steht und ohne Grund dafür regelmäßig verfolgt wird, ist von einer Sucht auszugehen. Eine solche kann oft verheerende Folgen für das soziale Umfeld der Süchtigen haben, denn nicht selten bringt sie der Kaufzwang auch in finanzielle Notlagen.
2. Spielsucht. Das schnelle Geld ist für viele verlockend. Oft ist es jedoch schneller weg, als man glaubt. Gerade zwischenzeitliche Erfolgsmomente können Spielsüchtige zusätzlich motivieren. Verlorenes Geld wieder hineinspielen zu wollen, setzt bei Betroffenen eine Rechtfertigungslogik in Gang, die sie im schlimmsten Fall teuer bezahlen. Mehr noch als bei anderen Verhaltenssüchten kann es hier hilfreich sein, auf die Meinung von Freunden und Familie zu vertrauen.
3. Arbeitssucht. Hier eine Sucht zu erkennen, fällt schwer. Sie zeigt sich dadurch, dass Betroffene häufig unter Begleiterscheinung wie Schlafstörungen und Gewichtsverlust leiden. Oft geht auch die Einnahme anderer Suchtmittel wie Nikotin und Koffein mit ihr einher. Wenn man sich zu deren verstärkten Konsum gezwungen sieht, arbeitet man jedoch schon bald gegen sich selbst. Die Sucht kann sich vor allem in psychischen Leiden bemerkbar machen, beispielsweise in Migränen oder einem Burn-out und sollte nicht unterschätzt werden.
4. Internetsucht. Vor allem jüngere Leute laufen Gefahr, aufgrund der steigenden Medialisierung ihrer Lebenswelt reale Kontakte zu vernachlässigen und ins WWW abzudriften. Oft sind aber auch fehlende soziale Bindungen zu Familie und Freunden erst der Grund für ihre Flucht in die virtuelle Welt. Diese Probleme können durch die Sucht noch verstärkt werden. Der Schritt weg vom digitalen Gerät zurück ins Leben scheint schwer, ist aber die beste Medizin.