Therapie für COPD-PatientInnen
Allergien und Unverträglichkeiten Rainer Popovic, Facharzt für Lungenheilkunde in Zwettl, klärt über die Lungenerkrankung COPD – umgangssprachlich Raucherlunge – auf. Falls erforderlich, kann eine Sauerstofftherapie die Lebensqualität verbessern.
Um welche Erkrankung handelt es sich bei COPD?
COPD bedeutet eine Einschränkung der Atmung, die mit Atemnot verbunden sein kann. Diese Erkrankung tritt häufig bei Rauchern auf, aber nicht ausschließlich.
Welche Symptome gibt es?
Die häufigsten Symptome sind produktiver Husten, vermehrte Schleimsekretion und Atemnot.
Wie läuft die Diagnose ab?
Die Diagnose wird ausschließlich mittels Lungenfunktionstest gestellt. Gemäß internationaler Richtlinien wird die COPD in vier so genannte GOLD-Stadien eingeteilt. Diese reichen von Stadium 0, das nur ein Risiko darstellt, bis zu Stadium 4, das für eine schwere Form von COPD steht.
Mit welchen Folgen müssen COPD-Erkrankte rechnen?
COPD ist keine Erkrankung der Lunge allein, sondern eine Systemerkrankung im Körper. Herz-Kreislauf-Organe können genauso betroffen sein wie Muskeln und Knochen. Viele PatientInnen leiden durch die Atemnot zusätzlich an depressiven Erscheinungen. Auch die Leistung kann im Alltag deutlich eingeschränkt sein. Bei nicht ausreichender Behandlung muss mit einer ständigen Verschlechterung gerechnet werden.
Inwiefern kann eine Therapie helfen?
Eine Therapie kann dazu führen, dass die Beschwerdezunahme verzögert wird. In erster Linie ist es erforderlich, mit dem Rauchen aufzuhören. Generell kann jedem Patienten empfohlen werden, gewisse schädigende Umstände wie Staubbelastungen zu vermeiden. Weiters führt jede Art von regelmäßiger körperlicher Aktivität zu einer Verbesserung der Lungenleistung in Relation zur Einschränkung.
Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?
Die medikamentöse Therapie besteht vorwiegend aus inhalativen Medikamenten. Diese werden durch die Inhalation besonders günstig direkt an den Wirkungsort gebracht. Bei schweren Fällen kann zusätzlich eine Langzeit-Sauerstofftherapie erforderlich sein.
Wann genau ist eine Sauerstofftherapie notwendig?
Wenn der eingeatmete Sauerstoff durch entzündliche Veränderungen in der Lunge nicht ausreichend in das Blut gelangt. Durch die zusätzliche Gabe von Sauerstoff kann mehr Sauerstoff in den Körper gebracht werden.
Wie funktioniert die Sauerstofftherapie im Alltag?
Es stehen sowohl eine Flüssigsauerstofftherapie als auch eine Therapie mit Sauerstoffkonzentratoren zur Verfügung. In beiden Fällen gibt es sowohl Standgeräte als auch handliche, tragbare Geräte.
Wie viel Zeit nimmt die Behandlung in Anspruch?
Langzeitstudien haben gezeigt, dass nur eine tägliche Anwendung von mindestens 16 Stunden zu einem Schutz vor sekundären Herzerkrankungen führen kann.
Wo liegen die Herausforderungen?
Manche PatientInnen nehmen diese Therapieform nur zögernd an, da sie die irreführende Meinung haben, dadurch in Abhängigkeit vom Sauerstoff zu geraten. Dabei ist die Sauerstofftherapie – wenn ärztlich verordnet – unbedingt erforderlich, um sekundäre Schäden im Herz-Kreislauf-System zu vermeiden.
Inwiefern steigert die Sauerstofftherapie die Lebensqualität?
Sie dient in erster Linie der Vermeidung einer zusätzlichen Belastung des Herzens. Andererseits spüren die meisten PatientInnen bereits in den ersten Momenten eine bessere Belastbarkeit und können den alltäglichen Aktivitäten einfacher nachkommen.
Wer übernimmt in der Regel die Kosten?
Sämtliche Kosten werden von der Krankenkasse übernommen, wenn die Indikation vom Arzt korrekt gestellt ist.