Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselstörung. Dabei wird das Hormon Insulin gar nicht mehr oder nicht ausreichend produziert bzw. das vorhandene Insulin kann nicht richtig wirken. Erhöhte Blutzuckerwerte sind die Folge.
Die steigende Krankheitshäufigkeit aufgrund lebensstilbedingter Risikofaktoren bewirkt, dass Diabetes mellitus zu den wichtigsten Herausforderungen von Public Health im 21. Jahrhundert zählt.

Nach dem Österreichischen Diabetesbericht 2013 sind weltweit rund 366 Millionen Menschen an Diabetes mellitus erkrankt; 53 Millionen davon in Europa. In Österreich wird die Gruppe der DiabetikerInnen derzeit auf rund 600.000 bis 650.000 geschätzt, das sind etwa acht bis neun Prozent der Bevölkerung. Besonders bedenklich ist dabei die steigende Zahl von Diabeteserkrankungen bei Kindern und Jugendlichen.

Typ-2-Diabetes, früher „Altersdiabetes“ genannt, ist die häufigste Form von Diabetes.

Gemäß  der aktuellen Presseinformation der Österreichischen Diabetesgesellschaft (ÖDG) gibt es jedes Jahr es in Österreich rund 10.000 Todesfälle in Folge von Diabetes, 2.500 Amputationen, 300 neue Dialysepatienten und 200 neu erblindete Patienten. Bewegungsmangel, zunehmendes Lebensalter und Vererbung sind auslösende Faktoren. Bis zur Diagnose dauert es im Durchschnitt 8 Jahre. Je früher eine Behandlung beginnt, desto eher sind die obengenannten Folgeschäden sowie Herzinfarkt und Schlaganfall vermeidbar.

Die Therapie umfasst neben einer optimalen Blutzuckereinstellung auch die laufende Kontrolle von Blutdruck und Fettstoffwechsel (Cholesterin).

Die wichtigste Behandlungsmaßnahme ist eine Lebensstiländerung

  • Gewichtsverminderung
  • Bewegung / Sport
  • Gesunde Ernährung

Eine Änderung der Lebensgewohnheiten in kleinen Schritten - einige Kilo weniger und etwas mehr Bewegung - verbessern die Wirksamkeit des Insulins. Diabetiker sollten ballaststoffreiche Kost sowie fettarme Lebensmittel bevorzugen. Es kann auch notwendig sein, zusätzlich mit Tabletten, Insulin oder einer Kombination aus beidem zu behandeln.

Typ-1-Diabetes

betrifft meist junge Menschen und kommt seltener vor als Diabetes Typ 2: Fünf bis zehn Prozent aller Diabetespatienten sind vom Typ 1 betroffen; in Österreich sind das bis zu 50.000 Personen mit steigender Tendenz. Meist werden Antikörper gegen die Betazellen (insulinproduzierende Zellen in der Bauchspeicheldrüse) gebildet, was zu einem absoluten Insulinmangel führt, der durch Insulinzugabe ausgeglichen werden muss. Diabetes muss unbedingt behandelt werden, da ein zu hoher Blutzuckergehalt (Hyperglykämie) lebensbedrohende Folgen durch Koma oder Spätkomplikationen haben kann.

Diabetes ist eine Volkskrankheit

Bei unzureichender Behandlung kann es sehr gefährlich werden. Betroffene können durch eigene Mitwirkung und stetige Fortbildung die Behandlung und den Verlauf günstig beeinflussen.

Dank engagierter, gut informierter ÄrztInnen und DiabetesberaterInnen und nicht zuletzt dank der vielfältigen Aktivitäten der Selbsthilfe ist es heute möglich,

  • als Diabetiker ein aktives Leben mit guter Lebensqualität zu führen,
  • die gefürchteten Folgeschäden durch eigenverantwortliches Diabetesmanagement zu vermeiden
  • und damit auch die volkswirtschaftlichen Kosten auf lange Sicht positiv zu beeinflussen.

Nachhaltige Information und Schulung ist bedeutend

Die Expertenbeiträge dieser Beilage können Ihnen interessante Einblicke in die Erkrankung Diabetes mellitus mit all ihren Facetten liefern. Neben Ursachen und Prävention werden auch aktuelle Therapiemöglichkeiten erläutert und Möglichkeiten vorgestellt, wie Betroffene zusätzlich an Lebensqualität gewinnen können. Diabetes ist eine ernstzunehmende Erkrankung, lässt sich heute aber schon sehr gut behandeln. Mit modernen Hilfsmitteln und angemessener Schulung und Betreuung, müssen Diabetespatienten nur selten auf etwas verzichten.

In enger Zusammenarbeit mit DiabetesexpertInnen werden DiabetikerInnen und Angehörige informiert und geschult. Das Ziel ist ein optimales Selbstmanagement der DiabetikerInnen, um deren Lebensqualität zu verbessern sowie die leidvollen, kostenintensiven Folgeschäden von Diabetes zu vermeiden.