Allein in Österreich sind aktuell etwas mehr als 300.000 Menschen von Diabetes Typ 2 betroffen. Und die Zuwachsraten zeigen steil nach oben. Die Diagnose Diabetes Typ 2 wird auch immer früher gestellt, was zur Folge hat, dass auch Spätfolgen der Krankheit in jüngeren Jahren eintreten.

Im Zuge dessen tritt auch das gefürchtete „Diabetische Fußsyndrom (DFS)“ zunehmend früher auf. Doch es gibt Möglichkeiten, zumindest in gewissem Maße vorzubeugen und dafür zu sorgen, dass es nicht bis zur Beinamputation kommt.

DFS – Was ist das eigentlich?

Beim DFS wird zwischen zwei Auslösern unterschieden. Liegt eine Diabetische Nervenstörung vor, bilden sich schmerzlose Geschwüre am Fuß, meist an der Fußsohle. Auch das Knochenskelett des Fußes deformiert sich, was wiederum zu weiteren Druckstellen und Geschwüren führt.

In weiterer Folge kann sich der Mineralsalzgehalt im Knochen verringern, oftmals resultierend in schmerzlosen Frakturen und dem möglichen Zusammenbruch des Fußgewölbes. Der zweite Auslöser kann eine arterielle Verschlusskrankheit sein. Dabei kommt es zu einer Mangeldurchblutung des Beines. Infizieren sich etwaige Geschwüre am Fuß des Diabetikers dann – egal, aus welchem der zwei Gründe sie entstanden sind – bleibt oftmals nur der Ausweg einer Amputation.

Vorbeugen

Die beste Vorbeugung, um erst gar nicht an einem DFS zu erkranken, ist ein gut eingestellter und stabiler Blutzuckerwert. Je länger Diabetes nicht behandelt oder vom Betroffenen gar ignoriert wird, umso wahrscheinlicher kommt es zu diesen Komplikationen. Hinzu kommt eine einmal jährliche Untersuchung beim Arzt, bei der beide Ursachen für das DFS einfach und gezielt diagnostiziert werden können.

Doch der Patient kann auch selbst seinen Teil dazu beitragen, um ein DFS so lange es geht, in Schach zu halten. Tägliche Kontrolle der Füße auf Rötungen, Schwellungen und Druckstellen etwa. Diabetiker sollten es auch vermeiden, barfuß zu gehen, da die Infektionsgefahr etwaiger Läsionen dabei stark steigt.

Infektionen vermeiden

Bei der Vorbeugung des DFS geht es zum größten Teil um das Verhindern einer bakteriellen Infektion. Dabei kommen auch spezielle Socken zum Einsatz, die aufgrund ihrer Gewebestruktur und ihrer Machart mithelfen, Druckstellen, Einengungen und Infektionen weitestmöglich zu vermeiden. Auch Gelsohlen, verstärkte Textilsohlen oder Sohlenverstärkungen an exponierten Stellen sind grundsätzlich und besonders bei häufiger Bewegung und Sport zu empfehlen, um das DFS in Schach zu halten.

Behandeln

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es, wenn man schon betroffen ist? Dabei kommt es auf den Auslöser der Erkrankung an. Bei Durchblutungsstörungen der Beine etwa kommt eine operative Aufdehnung der Engstellen mit Hilfe eines Katheters oder eine Bypass-Operation bei großflächigen Gefäßverengungen in Frage. Nervenstörungen werden in der Regel medikamentös behandelt. In jedem Fall sollte man bei Alarmzeichen aber nicht zuwarten, sondern sofort zum Arzt gehen.

Mit einer optimalen Blutzuckereinstellung und regelmäßiger Vorsorge kann es gelingen, gefürchtete Langzeitfolgen der Zuckerkrankheit hinauszuzögern oder gar nicht erst aufkommen zu lassen.